Tierschutzverein Datteln e.V.

Dattelner Morgenpost vom 09.10.2018 - Wilde Katzen werden zum Problem

Der Tierschutzverein hat alle Hände voll zu tun, aber kaum Helfer.

Vorsitzende Birgit Blaschke präsentiert eine Katzenfalle, die der Tierschutzverein verleiht. —Foto: Kalthoff/Archiv

Datteln. (fho) Wildkatzen sind in diesem Herbst kein seltener Anblick in Datteln. „Durch den warmen Sommer haben viele Jungtiere von wilden Katzen überlebt“, sagt Birgit Blaschke, Vorsitzende des Tierschutzvereins Datteln. Nahezu täglich werden dem Verein Tiere gemeldet, die nicht gechipt und in einem schlechten Zustand seien. „Wir sind aber auch nur Menschen und helfen den Tieren ehrenamtlich und unentgeltlich“, schlägt Blaschke nun Alarm. Für Außeneinsätze habe sie zurzeit so gut wie keine Helfer. Ein Katzenbaby wurde in der vergangenen Woche auf dem Ostring aus einem fahrenden Auto geworfen. Die Tierschützer fingen das verängstigte Tier ein und brachten es zum Tierarzt, wo es gesund gepflegt wurde. „Sie ist auf dem Weg der Besserung“, sagt Blaschke, die das Tier bereits als neuen Bewohner im Tierheim begrüßen durfte.

So viel Glück hatte eine ungechipte Katze, die an der Lukaskreuzung angefahren wurde, nicht. Die Verletzungen der getigerten Katze waren zu schwer, sodass sie eingeschläfert werden musste.

Dies waren nur zwei Beispiele der Einsätze aus der vergangenen Woche, wie Blaschke anmerkt. Mittlerweile leben rund 20 Katzen und zwei Meerschweinchen in Obhut des Tierschutzvereins und warten auf ein neues Zuhause. Auf den Tierarzt-Kosten für die Außeneinsätze sowie für die Kastration der Katzen bleibt der Verein letztendlich aber sitzen. „Dabei finanzieren wir uns zum Großteil auch nur über Spenden und unsere Mitgliedsbeiträge“, sagt Blaschke.

Sie verweist auf das Gesetz zur Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen, aus dem hervorgeht, dass auch Personen, die wilde Katzen regelmäßig füttern, als Halter gelten. Daher verleiht der Tierschutzverein Katzenfallen gegen eine Kaution von 100 Euro, damit diese Katzen für die Kennzeichnung und Kastration zum Tierarzt gebracht werden können, um sich anschließend nicht mehr zu vermehren. Auch wenn die Tierschützer die Kosten für die Falle übernehmen, sind sie verpflichtet, die Tiere wieder an dem Einfangort auszusetzen.

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